Business Planung für ein Start-Up: Fünf Literaturempfehlungen

Der Business Plan beschreibt ein Geschäftsvorhaben derart, dass Externe auf seiner Basis den Gegenstand der Unternehmung sowie Ertragsmechanismen, Vermarktungswege, Finanzierungsbedarfe usw. nachvollziehen können und Interne Orientierung erhalten. Für Gründungen, speziell Start-Ups, werden diese Planungen oftmals „Lean“, also schlank, gehalten. Die folgenden fünf Literaturtipps von Prof. Dr. Thomas Träger nennen Ihnen empfehlenswerte Literaturquellen für den Business Plan eines Start-Up und das Vorgehen bei seiner Erstellung.

Klassisch umfasst ein Business Plan 20-80 Seiten und ist in Kapitel gegliedert: Neben einem Executive Summary, das Leser schnell informieren soll, werden kapitelweise das Produkt oder die Dienstleistung, das Geschäftsmodell, der Zielmarkt und die Strategie der Marktbearbeitung, also Marketing und Vertrieb, die Finanzplanung für Gründung und Wachstum sowie das Team (Gründer, Organisation) beschrieben. Nimmt man noch Überlegungen zu Chancen und Risiken hinzu, ergeben sich etwa acht Kapitel, die detailliert das Vorhaben beschreiben. „Planen, gründen, wachsen: Mit dem professionellen Businessplan zum Erfolg“ ist ein Buch in der Herausgeberschaft von McKinsey, welches ich persönlich seit der ersten Auflage kenne und stets als sehr wertvoll empfunden habe. Gerade die Praxisbeispiele („Wie man Marktvolumen abschätzt“) sind tolle Ausgangspunkte für Analogieschlüsse zum eigenen Business Plan.

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Für mich ist „Planen, gründen, wachsen“ eines der besten Bücher, wenngleich es aus dem Beratungsumfeld kommt und daher in universitären wissenschaftlichen Arbeiten auf den ersten Blick einen – unbegründet – schweren Stand hinsichtlich der Zitierwürdigkeit hat. Wer „auf Nummer sicher“ gehen will, ergänzt die Literaturarbeit z.B. um das Buch von Anna Nagl, „Der Businessplan: Geschäftspläne professionell erstellen Mit Checklisten und Fallbeispielen“ (2020). Das Buch verwendet die Standardgliederung eines Business Plans, ist akademischer und hinsichtlich der Zitierwürdigkeit in Bachelor- oder Master-Thesis ein klares „Ja“.

Die beiden oben beschriebenen Werke behandeln den klassischen Business-Pan. Dieser wird durchaus kritisch gesehen, da kaum eine Planung im „echten Gründungsverlauf“ lange bestehen bleibt: Zu dynamisch ist das Unternehmensgeschehen. Daher liegt es nahe, „schlankere“ Formen des Business-Plan zu verwenden.

Osterwalder/Pigneur haben mit der „Business Model Canvas“ ein Framework geschaffen, um die Geschäftsplanung – gerade auch bei einem Start-Up – auf einem Papierbogen mit neun Feldern darzustellen (daher Canvas ~ Leinwand). Dieses Framework entstand wesentlich in Workshops und vereint das Gründungswissen dutzender Personen. Osterwalder/Pigneur beschreiben die neun Felder sehr gut in dem Buch „Business Model Generation: Ein Handbuch für Visionäre, Spielveränderer und Herausforderer“.

Der Gedanke einer schlanken Dokumentation des Gründungsvorhabens ist auch der, dass man iterativ lernen wird und daher nicht zu viel Zeit in die Dokumentation genau eines Zwischenstandes stecken sollte. Damit kommen auch die letzten beiden Empfehlungen, die dediziert „Lean“ sind:

Eric Ries hat mit seinem Buch „The Lean Startup: How Today’s Entrepreneurs Use Continuous Innovation to Create Radically Successful Businesses“ einige Begrifflichkeiten geprägt und bekannt gemacht, die aus der “schlanken” Unternehmensgründung nicht mehr wegzudenken sind. Das auch auf Deutsch erhältliche Buch führt zum Gedanken der sich entwickelnden Business-Planung. Ein Start-Up entwickelt ein minimales, lebensfähiges Produkt (Minimum Viable Product) und testet dieses am Markt, verbessert es und weitet erfolgreiche Produktmerkmale aus und minimiert die für die Kunden unwesentlichen Features. Alles leichter zu dokumentieren als der 80ig-seitige starre Business Plan.

Mit der „Running Lean“-Methode von Maurya wird die Kombination von Business Model Canvas (Osterwalder/Pigneur) und dem Lean-Startup-Denken von Ries angestrebt. Maurya betont die Kundenperspektive stärker und verändert die Felder des Business Model Canvas: Das durch die Gründung adressierte Problem, seine Lösung, geeignete Metriken und Hindernisse im Wettbewerb sind nun die Elemente.

Die Literaturliste ist somit nicht nur unter dem Aspekt der Zitierwürdigkeit zu sehen, sondern zeigt auch eine chronologische Ordnung, die z.B. in einer Literature Review aufgegriffen und vervollständig werden kann.

Als Service finden Sie hier die fünf Literaturempfehlungen auf einen Blick. Wegen der Links handelt es sich offiziell um Werbung.

Über Prof. Dr. Thomas Träger

Prof. Dr. Thomas Träger hat über 25 Jahre Erfahrung in der Betreuung von Studien- und Abschlussarbeiten. Er unterrichtete von 2013-2022 an der Steinbeis-Hochschule, Berlin. Davor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Passau und später Lehrbeauftragter an veschiedenen Hochschulen. Mehr im Netz zu Prof. Dr. Thomas Träger.

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