Change Communication: Fünf Literaturempfehlungen

Change Communication ist ein wichtige Teilaufgabe des Change Managements. Frau Julia Kreilein hat zum Thema der Kommunikation in Veränderungsprojekten wissenschaftlich gearbeitet. Sie nennt euch ihre fünf zitierwürdigen Literaturempfehlungen für die Studienarbeit oder Thesis und ordnet diese inhaltlich ein.


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Frau Kreilein, was ist „Change Communication“ und wie unterscheidet sie sich vom Change Management?

Veränderungen sind heutzutage ja Standard im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Alltag und die müssen häufig aufgrund ihrer Komplexität von den Organisationen professionell gesteuert werden. Dafür gibt es die Managementdisziplin Change Management. Innerhalb dieser Disziplin ist die Change Communication ein wichtiger Erfolgsfaktor, um diese Veränderungsprozesse mithilfe gezielter Kommunikationsmaßnahmen zu begleiten und vor allem für die Mitarbeiter transparent zu gestalten. Change Communication geht also über reines Informieren hinaus. Sie soll erklären, sie soll zu Diskussionen anregen, mobilisieren, Offenheit und Bereitschaft fördern und Vertrauen schaffen.

Wie würden Sie „Change Communication“ im Deutschen beschreiben? Was sind gute Stichworte für eine Recherche in Literaturdatenbanken?

Meistens wird auch in der deutschen Fachliteratur der Begriff „Change Communication“ oder „Change(-)Kommunikation“ verwendet, ab und an auch „Veränderungskommunikation“ oder „Kommunikation in Veränderungsprozessen“. Bei der Recherche sollte man den Begriff auch im Zusammenhang mit „Change Management“, „Change“, „Transformation“ etc. suchen. Bei der Literaturrecherche bin ich aber nicht nur auf hilfreiche Bücher, sondern auch Journalartikel gestoßen.

Wie sind Sie mit dem Thema in Berührung gekommen und was fasziniert Sie an der Kommunikation in Change-Projekten?

Ich habe meine Masterarbeit über die Implementierung einer CRM-Software im Großkonzern geschrieben; der wissenschaftlich-methodische Rahmen dafür war das Change Management. Als ich mich dann ins Change Management eingelesen habe, bin ich immer wieder über den Kommunikationsaspekt gestolpert – allerdings eher in der neueren Fachliteratur. Kommunikation ist ja etwas, was jeden von uns ständig im Alltag begleitet und beeinflusst – meist ganz unbewusst. Wenn man Kommunikation aber gezielt einsetzt und entsprechend steuert, ist sie ein mächtiges und hilfreiches Werkzeug. Das hat mich schon fasziniert und so hab ich den Fokus in meiner Arbeit darauf gelegt.

Sie haben das Buch von Gerhild Deutinger, „Kommunikation im Change“, empfohlen. Warum empfehlen Sie dieses Werk zum Thema „Change Communication“?

Deutinger gibt dem Leser mit diesem Buch einen 360°-Blick über das Thema, indem sie Medien, Stakeholder, Emotionen, Verläufe, Elemente, Evaluierung und noch vieles mehr über Change Communication ausführlich vorstellt. Außerdem wird in diesem Buch Change Communication nicht nur theoretisch beschrieben, sondern sie gibt auch viele Praxisbeispiele. Im Buch steht zum Beispiel, was ein Change Communicator können muss und es sind jede Menge Interviews mit Vertretern aus den verschiedensten Unternehmen zu finden. Zudem waren natürlich viele ihrer Quellen für meine Literaturrecherche total hilfreich.

Behandeln die bekannten Fachbücher zum Change Management, z.B. John Kotters Leading Change, denn nicht auch den Aspekt der „Change Communication“?

Wie vorhin schon mal kurz erwähnt hat sich der Begriff Change Communication vor noch gar nicht so langer Zeit etabliert und ist deshalb eher in der neueren Literatur – so ganz grob um die Jahrtausendwende – vermehrt aufgetaucht. Kotter erwähnt in „Leading Change“, seinem Werk aus den 90ern, das Thema Kommunikation schon – nur eben nicht explizit als „Change Communication“ und was diese ausmacht. Kotter hat aber schon damals erkannt, dass Mitarbeiter in Veränderungsprozessen unbedingt „mitgenommen“ werden müssen. Sich also nicht nur informiert, sondern auch involviert fühlen, sodass sie nicht den Eindruck haben, dass sie in ihrer Organisation sowieso keine Stimme hätten. Im Buch von Wilfried Krüger zu seinem Change-Modell, „Excellence in Change“, gibt es wiederum zum Beispiel ein ganzes Kapitel von Carsten Brehm, welches sind nur darum dreht, wie die Change Communication in den einzelnen Phasen des Veränderungsprozesses einzusetzen ist.

Welches Fachbuch hat Ihnen bei der wissenschaftlichen Arbeit zur Change Communication rückblickend den größten Input gegeben und wie sah dieser aus?

Das Buch von Deutinger… aufgrund der vorhin schon erwähnten Vielschichtigkeit zum Thema Change Communication. Ich fand ihren Aufbau sehr logisch, deshalb konnte ich viel in meinem Kapitel zur Vorstellung von Change Communication anwenden.

Koch hat aber zum Beispiel in seinem Buch ein Komponentenmodell  entwickelt, was die verschiedenen Anforderungen an die Change Communication einfach nochmal auf andere aber nicht weniger logische Weise auf den Punkt bringt. Durch den begrenzten Rahmen des Theorieteils meiner Arbeit habe ich mich nicht auf Detailfunktionen der Change Communication fokussieren können, sondern das Thema in einem Kapitel nur recht allgemein vorgestellt. Dafür waren die beiden Werke sehr gut. Aber Change Communication ist wirklich ein umfassendes Thema, deshalb kommt es natürlich auch letztendlich darauf an, worauf man seinen Fokus genau legen will…

Vielen Dank für das Gespräch!

Literaturempfehlungen zur Change Communcation mit vollständigen bibliographischen Angaben (wegen der Links handelt es sich um WERBUNG)

Über Julia Kreilein, M.A.

Julia Kreilein hat im Rahmen ihres dualen Studiums an der Steinbeis Business Academy ihre Masterarbeit über den Erfolgsfaktor Kommunikation in Change Management Modellen geschrieben und anhand der Implementierung einer CRM-Software bei der Siemens AG in ihrer Thesis den Transfer zur Praxis hergestellt. Mehr im Netz zu Julia Kreilein.

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